Pastel de Nata vegan – Ein bisschen Portugal für dein Zuhause
Illegal, Scheißegal, Portugal – ja es gibt es noch, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dabei war das scheinbar völlige Fehlen oder Ignorieren der meisten Regeln und Gesetze nur eines der verblüffenden Dinge, die ich in meinen Jahren im Westen der Iberischen Halbinsel lernte.
Versteh mich jetzt aber bitte nicht falsch. Die kleine Republik mit ihren tollen Stränden, den wilden
Bergen und den super netten Leuten hat noch immer einen riesengroßen Platz in meinem Herzen.
Portugal tickt einfach anders
Ja, viele Sachen in und an diesem Land finde ich schlicht großartig. Es geht mehr darum, dass die Uhren hier im wahrsten Sinne des Wortes einfach anders ticken.
Denn während ich in Spanien noch bis in die Nacht auf der Straße feierte, gehen die meisten Leute in Portugal brav ins Bett, um am nächsten Morgen früh aufzustehen. Ich brauchte eine ganze Weile, um es zu kapieren. Aber es liegt tatsächlich an der Zeitumstellung, die hier eine ganze Gesellschaft beeinflusst.
Auch die Vorstellung vom sonnigen Süden hielt sich bei mir im ersten Winter im T-Shirt noch bis kurz vor Weihnachten hartnäckig, bevor ich sie schließlich beim ersten Schneefall kurz vor Neujahr endgültig aufgeben musste. Tatsache ist: Ich hab in meinem Leben noch nie so gefroren, wie in der Zeit in Portugal.
In der Algarve mag das alles anders sein. Zoé und ich hatten unser wunderschönes Land aber nicht in dem gefühlt südlichsten Teilen von England, sondern im Norden von Portugal, irgendwo im Nirgendwo zwischen Porto, Aveiro und Viseau.
„Castaneihro Cho“ – Eine Jugendsünde, die ich nie bereue
Ach ja, das hatte ich bisher ja gar nicht erwähnt. Warum war ich überhaupt in Portugal?
Nun, nachdem Zoé und ich uns kennengelernt hatten, sind wir eine ganze Weile mit unserem alten Hippiebus durch die Welt gefahren und dann beschlossen, uns ein Stück Land zu laufen. Darüber will ich jetzt aber gar nicht zu viel sagen, wen du mehr über unsere Geschichte lesen möchtest, kannst du das gerne hier nachlesen:
Alles begann mit Liebe auf den ersten Blick
Wir hatten auf jeden Fall in einem versteckten Tal tief in der Serra de Arada ein bisschen mehr als einen Hektar mit einem alten Eichenwald, riesigen Esskastanien, und einer eigenen Quelle erworben. Vorher waren wir nie in Portugal gewesen, ich hatte aber viele Jahre in Spanien gelebt. Das meine Erfahrungen in Andalusien jedoch nicht besonders viel mit der Realität in Lafoes zu tun hatten, musste ich schnell lernen. Rückblickend eigentlich klar, aber gut, wir waren jung und ein bisschen blöd.
Kurz gesagt war fast alles anders als erwartet und trotzdem total schön.
Pastel de Nata – ein Kleinod der portugiesischen Konditoreikunst
Eine der Dinge, die ich in meiner Zeit am Atlantik sehr gemocht habe, sind Pasteis de Nata. Das sind kleine Törtchen, welche du in fast jedem Café bekommen kannst. Und Cafés gibt es zwischen Figo und Faro ja doch sehr viele.
Ich hab sie geliebt und seit ich schon in meiner Zeit in Portugal vegan wurde lange Zeit sehr vermisst.
Aber jetzt hab ich mich aufgerafft und ein veganes Rezept dafür gesucht. Tatsächlich gab es im Internet nicht nur eines, sondern viele Ideen für eine rein pflanzliche Variante. Also hab ich ein paar davon probiert und so eine Version entwickelt, die mir am besten gefällt.
Es ist super einfach und total lecker.
Die Zutaten:
200 ml Sojamilch
200 ml Sojacuisine
eine Packung Vanille Pudding
50 g Rohrzucker
eine Packung Blätterteig
ein bisschen vegane Butter (optional)
etwas Zimt (optional)
einen Hauch Kurkuma (optional)
Und so hab ich es gemacht:
Als Erstes heize ich den Ofen vor. Dabei dreh ich auf Maximum, denn Pasteis de Nata sollen möglichst heiß gebacken werden. Bei mir sind das etwas über 250° und Umluft.
Während der Backofen heiß wird, rühr ich den Pudding für die Füllung an.
Dafür vermische ich die Sojamilch, die Sojacuisine und den Zucker und bringe alles zum Kochen. Dann rühr ich den Pudding unter, lass es eine Minute kochen und stell es zum Abkühlen zur Seite.
Ursprünglich besteht die Füllung aus einer Mischung von Sahne und sehr viel Eigelb und sind deshalb auch gelb. Damit die veganen Törtchen eine ähnliche Farbe bekommen, hab ich etwas Kurkuma an den Pudding gegeben.
Jetzt nehm ich den Blätterteig. Ich bestreiche ihn mit Butter und bestreue ihn dann mit etwas Zimt. So finde ich es noch ein bisschen leckerer, musst du aber nicht machen. Sondern du kannst den Blätterteig auch ohne Butter und Zimt verarbeiten.
Ich roll den Blätterteig von der längeren Seite aus zu einer Rolle und schneide diese in 16 etwa gleich große Stücke.
Die Stücke drücke ich dann in die Muffinformen und fülle sie mit dem Vanillepudding.
Dann geht alles für ungefähr 15 Minuten in den Ofen.
Bei uns sind die kleinen Törtchen immer schnell weg. Einmal hatte ich aber Glück und hab noch eine am nächsten Tag bekommen. Und so kann ich sagen, dass die Pasteis de Bata, wenn über Nacht sie ein wenig ziehen können, sogar noch leckerer werden.
Dir auf jeden Fall viel Spaß und einen guten Appetit.
Auch unsere Kunst ist immer noch von unserer Zeit in Portugal beeinflusst. Ob die bunten Häuser von Porto, das goldene Licht von Lisboa oder die wunderbare Streetart, die du im ganzen Land finden kannst – all das hallt noch immer in den Bildern und Texten von uns wieder. Aber das schaust du dir am besten mal selbst an. Hier der Link:
Visionäre Bilder, vegane Literatur und nachhaltige Kunstdrucke