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Upcycled Weihnachten Teil 1: Der nachhaltige Weihnachtsbaum

nachhaltige Weihnachten mit einem upcycled Baum

Es ist Freitag Morgen. Die Sonne ist gerade aufgegangen, aber der Himmel ist noch grau. Es ist kalt und ruhig geworden auf der Zschocherschen. Die Straßenbahn kommt. Menschen mit Masken auf dem Gesicht rauschen mit leeren Augen an mir vorbei. Eine spürbare Beklommenheit liegt auf dem sonst so bunten und fröhlichen Treiben in Plagwitz.

Doch morgen kommt das erste Adventswochenende. Für mich ist es ein besonderes. Denn Anfang der letzten Woche erfuhr ich offiziell, dass die Weihnachtsmärkte in Leipzig nicht stattfinden dürften und ich so ein paar Tausend schon sicher verdient geglaubte Euro nun doch nicht habe. Aber gut. Ich bin zwar angeschlagen, aber ich will mich auch nicht unterkriegen lassen. Wer jeden Nachteil zu einem Vorteil drehen kann, ist schließlich unbesiegbar.

Ich habe das Schlimmste auch schon überwunden und freue mich jetzt sogar auf die kommende Zeit. Am Sonntag wird uns Fantastenic besuchen. Er ist vielleicht der bekanntester Freerunner der Stadt und ein guter Freund von uns. Wir haben ihn in unseren ersten Wochen in Leipzig am Karl heine Kanal kennen gelernt. Damals, als noch niemand über Corona gesprochen hat und auch noch niemand mit Masken über dem Gesicht rumgerannt ist.

Außerdem ist mein Roman “Malou und der Puppenspieler” endlich fertig. Ein schönes Gefühl. Wenn jetzt alles gut läuft, wird er noch vor Weihnachten erscheinen. Ich merke schon jetzt, wie viel Kapazitäten ich endlich wieder für andere Projekte habe. So ist ein veganes Kochbuch geplant, ein illustriertes Kinderbuch mit Zoé, auf das ich mich auch schon sehr freue, und 5 neue, großformatige Bilder von mir. Ja, nächstes Jahr will ich endlich wieder ausstellen. Es ist also eine schöne Zeit und morgen bauen wir den Weihnachtsbaum auf.

Es ist geschafft. Der Weihnachtsbaum steht. Zwar ist er ein bisschen krumm, dafür strahlt er mit seinen Kugeln und Lichtern um so heller. Das Schönst an unserem Weihnachtsbaum finde ich aber, dass er ein Akt des Schaffens und nicht der Zerstörung ist. Denn wir haben für unseren Weihnachtsbaum keine Tanne aus dem Wald geholt, sondern ihn aus recyceltem Holz selbst gebaut. Wenn das kleine Kunstwerk fertig ist, sieht es so aus:

Das ist unser Weihnachtsbaum. Wenn es schön dunkel ist und die Lichter so richtig leuchten und die Kugeln in ihrem Schein funkeln, dann ist alles noch schöner.

Zoé und ich hatten in unserer Bremer Zeit ja einen kleinen Club im Bremer Hafenviertel betrieben. Dort hatten wir ein vorheriges Brachgelände zu einem kleinen Außenbereich umgebaut. Und das alles nur mit recyceltem Holz. So hatten wir von einer ehemaligen Grundschule den alten Holzfußboden und die Schwarten, die sie damals als Isolation benutzt hatten, geholt, unzählige Paletten gesammelt und eigentlich alles an Holz mitgenommen, was wir irgendwo finden konnten. Von diesem Fundus können wir noch immer zehren.

Jetzt aber zur Kurzanleitung für den klimafreundlichen Weihnachtszauber:
Für unseren Baum haben wir uns für dünne Balken entschieden. Die haben wir dann immer kleiner werdend übereinander gestapelt. Dabei ist der unterste Balken 110cm lang. Obwohl du dir das natürlich aussuchen kannst. Viel kleiner würde ich allerdings nicht anfangen. Der nächste Balken ist dann 105 cm lang. So geht das nach oben hin immer weiter, bis du bei 10 cm angekommen bist.

Zwischen je zwei von den Balken haben wir einen Klotz, ein kleines Stück der Balken, eingesetzt, damit der Baum auch so etwas wie einen Stamm bekommt. Das ganze haben wir immer mit einer Schraube zusammengeschraubt. Was ich noch nicht gesagt habe, das ganze steht auf zwei etwa 25 cm lange, dicke Balken. So ungefähr 8cm zu 8cm.

Also jetzt noch mal von Beginn an: Zuerst die beiden großen Balken. Darauf legst du den ersten 110cm langen, dünnen Balken. Diesen schraubst du mit zwei Schrauben fest. Jeweil eine in einen der dicken Balken. Dann kommt der 105cm lange Balken. Du legst in auf den ersten Balken und schraubst ihn mit einer Schraube fest. Achte dabei darauf, dass die Schraube nicht in der Mitte, sondern an einer der Ecken platziert ist, damit du später nicht mit den Schrauben aufeinander gerätst.

Auf den 105 cm langen Balken schrauben wir nun den ersten Klotz. Darauf dann den 100 cm langen Balken, dann den 95 cm langen Balken, dann wieder ein Klotz. So machst du weiter, bis du an der Spitze angekommen bist.

Sio sieht der Baum aus, wenn er ganz steht. Wir haben übrigens Kugeln aus recyceltem Plastik gefunden. Ich finde sie tatsächlich genau so schön, wie die anderen.

Es gibt natürlich noch viele andere Wege, Weihnachten schön festlich, gemütlich und besinnlich zu feiern, ohne dabei einen Baum fällen zu müssen, den man dann nach ein paar Wochen einfach wegwirft. Mir persönlich schmerzt jedes mal mein Herz, wenn ich im Januar mit meinem Hund spazieren gehe und dann auf den alten Fabrikgeländen oder auf der Einfahrt zum Car-Sharing Parkplatz oder wo man sonst noch unauffällig seinen Müll loswerden kann, die großen Haufen von aussortierten Weihnachtsbäumen sehe.

Wie gesagt, dabei gibt es viele andere Möglichkeiten: Du kannst dir einen Weihnachtsbaum in einem Topf mieten und ihn im Januar wieder zurück geben. Wenn du gar nicht so viel Platz hast und Weihnachten in deinem Van verbringst, kann ich dir auch eine Ananas empfehlen. Die kann man auch total schön mit einer Lichterkette schmücken und im neuen Jahr noch etwas leckeres daraus kochen. Zoé und ich haben diesen Mini-Weihnachtsbaum in unserer Zeit in Andalusien geliebt. Oder du baust dir eben einen Baum aus recyceltem Holz. Auch sehr schön! In diesem Sinne, dir einen wunderbaren Advent.

Ja, so sah unser Weihnachtsbaum im Bulli aus, als wir durch Andalusien Richtung Marokko gefahren sind.

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