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Das elendige Spiel mit der Angst – oder warum wir mehr Brücken und weniger Mauern brauchen

Joshua mit Bild vor Mauer

Findest du auch, dass AFD-Wähler so ein bisschen nach Salami riechen? Darauf gekommen bin ich durch einen Tweet, den mir meine Freundin vor ein paar Wochen vorgelesen hat. Irgendwie ist es hängen geblieben. Tatsächlich finde ich aber, dass sie nicht nur nach Salami riechen, sondern vor allem nach Angst.

Neben einigen anderen Dingen haben diese verlorenen Seelen des rechten Spektrums da eine weitere Gemeinsamkeit mit unseren lieben Mitmenschen aus der bürgerlichen Mitte, die noch immer brav ihr Kreuz bei der CDU machen. Dabei ist dieses traurige Phänomen aber leider nicht nur auf bestimmte Parteien begrenzt, auch wenn es hier vielleicht deutlich häufiger zum Vorschein kommt. Es geht um Angstmenschen.

Diese haben Angst vor Flüchtlingen, vor dem Klimaschutz, vor dem Linksrutsch und eigentlich vor Veränderungen im Allgemeinen und so am Ende vor dem Leben selbst.
Deshalb klammern sie sich mit ihren zittrigen Händen an einen Zustand fest, den es in Wirklichkeit nie gegeben hat. Das nennen sie dann die Erhaltung von Werten, wobei mir bisher nie ganz klar wurde, um welche Werte es eigentlich gehen soll.

Denn mit Nächstenliebe kann es ja nicht viel zu tun haben, wenn ich angesichts einer gigantischen humanen Katastrophe und einer rieisgen Flüchtlingswelle als erstes daran denke, wo ich noch schnell eine Mauer zwischen mir und all den hilfebedürftigen Menschen bauen kann.

Auch mit Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein hat weder die Täuschung afghanischer Hilfskräfte und der eigenen Öffentlichkeit, noch so viele andere Skandale wie die Maskenaffäre in der Pandemie oder eine jahrzehntelange Leugung des Klimawandels und der eigenen Verantwortung dafür, zu tun.

Für mich riecht es vielmehr nach Feigheit, Gier und Gewissenlosigkeit. Dass man damit auch noch einen für mich zwar fragwürdigen Erfolg hat, liegt vor allem an einem: Dem elendigen Spiel mit der Angst.

Es funktioniert ja nicht nur bei Flüchtlingen und Klimaschutz sondern auch bei der Ernährung und der Gesundheit. Lieber schleppen sich Millionen mit Übergewicht, Herzproblemen und Impotenz zum Arzt, als auf tote Tiere und geklaute Muttermilch auf ihrem Teller zu verzichten.
Gerechtfertigt wird dieser Selbstmord auf Raten mit weiteren Lügen und Selbsttäuschungen gepaart mit einer gefährlichen Mischung aus gewollter Unwissenheit, Ignoranz und eben mal wieder Angst.

Ich habe dieses traurige Schauspiel nun schon seit vielen Jahren beobachtet. Zunächst war ich mir gar nicht sicher, ob wirklich Angst oder nicht doch Egoismus das sogennate Grundübel darstellt. Dabei möchte ich kurz noch darauf hinweisen, dass Egoismus sich nicht sonderlich von Sexismus, Speziesismus oder Rassismus unterscheidet. Letzendlich geht es um ja immer um die irrsinnige Annahme, jemand sei mehr oder eben weniger Wert aufgrund eines völlig beliebigen gewählten und eigentlich unrelevantem Merkmals, wie zum Beispiel die Hautfarbe, das Geschelcht, der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Spezie oder eben der Tatsache, dass du nicht ich bist.

Aber dann hab ich mich folgendes gefragt: Entsteht Egoismus denn nicht aus Angst? Aus Angst, zu wenig zu haben? Oder zu klein zu sein? Aus Angst, dass irgendetwas für einen nicht reichen könnte, oder dass andere jemandem etwas wegnehmen könnten?
Und ist der Egoismus dann nicht nur die Rechtfertigung für das aus Angst resultierende Handeln. Also eben die Selbsttäuschung, dass ich ja mahr wert sei und es deshalb schon OK sei, was eigentlich gar nicht OK ist.

Aber was kannst du jetzt machen? Nun, durchatmen und weiter geduldig sein, auch wenn es wirklich schwer fällt. Ja, gerade der nächste Satz ist auch an alle meine liebgen Mitveganer gerichtet: Wir brauchen mehr Liebe und weniger Hass.

Denn Angstmenschen sind nun mal Fluchttiere. Wenn du sie konfrontierst, oder sie beleidigtst, dann rennen sie nur noch schneller und weiter in ihr selbstgebautes Labyrinth aus Ansgt und Selbstbetrug. Dann wird ihr Ego nur der lachende Gewinner sein und ihnen mit Leichtigkeit weitere Lügen und Rechtfertigungen ins Ohr flüstern können. Dann wird deine Wut, deine Traurigkeit, auch wenn sie völlig berechtigt ist, ihr schon so schwaches, kleines Herz nur noch weiter vergiften.

Nein, wir brauchen Brücken und keine Mauern. Am besten Tausende, wenn nicht Millionen. Luftbrücken zu den armen Regionen in dieser Welt, eine riesige Brücke über das Mittelmeer, damit es nicht ein immer größeres Massengrab wird, und Brücken zu den einsamen und verängstigten Seelen unserer Mitmenschen.
In diesem Sinne nehmen wir die Laschets und die Toennies und all die anderen verlorenen Kinder in unsere Arme und flüstern ihnen liebevoll zu: „Es reicht. Du hast schon genug gemacht. Lass jetzt mal lieber andere ran. Und vor allem, lass dir helfen.“
Denn „only love can kill the demon“ und Hass hat noch nie eine positive Veränderung bewirkt.

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